Kein Gestüt in Deutschland bringt so viele Hengste unter einen Hut wie Redefin / Der 16-Spänner ist über all die Jahre Wahrzeichen und Abenteuer geblieben
Urplötzlich geht es los, der Leithengst „Mondras“, ganz vorn rechts eingespannt, zieht an, alle anderen 15 Pferde machen sofort mit. Und gleich nimmt ein deutschlandweit einmaliges Gespann ziemlich schnell seine Fahrt auf. Auf dem Kutschbock Hans-Joachim Frahm, mit einem ganzen Bündel an Zügeln in den erfahrenen Händen. Frahm ist hoch konzentriert und doch souverän. Zügig, aber doch auch elegant, erreicht das Gespann mit den 16 Pferdestärken die erste Kurve und ist auch schon aus dem Blickfeld verschwunden.
Ungewöhnlich ist, dass in diesem Jahr in diesem Gespann praktisch Großvater und Enkel einen Wagen ziehen. Und beides sind Mecklenburger Hengste.
Ganz vorn der Opa, der 20-jährige Hengst „Mondras“. Er ist der beste Partner des Gespannführers. Selbst in seinem hohen Alter ist er auch optisch ein Vorzeigehengst. Doch für den Erfolg des Gespanns sind seine Charakterfestigkeit und Zuverlässigkeit noch wichtiger. Und „Mondras“ hat viel Erfahrung im Gespannfahren.
Vier Reihen weiter hinten läuft der ebenfalls stattliche vierjährige Hengst „Radetzky“ mit. Seine Mutter ist eine Tochter von „Mondras“. Das junge Tier läuft damit dem Großvater hinterher. Und das sehr diszipliniert, wie die Generalprobe zeigte. „Er hat vom Opa nicht nur den stattlichen Körperbau mitbekommen. Es ist schon erstaunlich, dass dieser Hengst als einer der Jüngsten überhaupt im Gespann mitläuft. Und das ohne mit der Wimper zu zucken“, lobt die Gestütschefin Antje Kerber das junge Tier.
Dieses Gefährt ist nur etwas für sehr erfahrene Lenker. Frahm ist das mit Sicherheit, erst in dieser Woche hat er sein 40-jähriges Dienstjubiläum im Gestüt mit den Kollegen gefeiert. Die Verantwortung für das Vorzeige-Gespann des Gestütes hat er bereits seit 1983.
Es ist nicht allein die Zahl der Pferde, die den Redefiner 16-Spänner so berühmt gemacht hat. „Hier laufen viele Hengste zusammen in einem Gespann. Das geht eigentlich gar nicht, wegen der enormen natürlichen Rivalität, die sonst unter Hengsten herrscht“, erklärt Gestütsleiterin Antje Kerber. Große Mehrspänner hätten auch andere Gestüte zu bieten. Neustadt-Dosse bietet zum Beispiel einen 20-Spänner auf, in dem allerdings „nur“ Stuten laufen. Das Redefiner Gespann dieses Jahres besteht aus neun Hengsten und sieben Wallachen, die gemeinsam zwei Runden auf dem Paradeplatz drehen. Kerber: „Das gibt es so nur bei uns. Wer so etwas in Deutschland sehen will, der muss nach Redefin kommen.“
Es ist das Bild gezähmter Urgewalt, das auch den Laien erfasst, wenn dieser gewaltige, aber doch elegante Zug ganz dicht an einem vorbeifährt. Auch auf dem weichen Boden spürt man die Gewalt der im Takt trommelnden Hufe, das Schnauben, hört die halblauten Kommandos. Und dann ist das Gespann schon vorbei. Der Wagen ist vollbesetzt. Nicht, weil die Männer und Frauen vom Gestüt mal die Fahrt genießen wollen. Die große Besatzung ist nötig, falls unterwegs doch etwas passiert. In dem Fall muss schnell eingegriffen werden. Zwei Mann reichen da nicht.
Jedes Jahr werden die 16 Pferde, die zusammen den vergleichsweise zierlichen Wagen ziehen sollen, neu zusammengestellt. Das passiert unter der Verantwortung von Dieter Brüsch und Hans-Jochim Frahm. Außerhalb der Paradezeiten leiten sie die EU-Besamungsstation des Gestütes. Brüsch ist während der Paraden auch für alle Fahrgeschäfte verantwortlich. 2014 wird das letzte Jahr für ihn in dieser Verantwortung sein. Anfang 2015 geht der Pferdekenner Brüsch in Rente. „Ich weiß gar nicht, wie wir Dieter Brüsch je ersetzen sollen“, ist seine Chefin Antje Kerber schon jetzt traurig.
Einen 16-Spänner stellt man nicht eben mal am Morgen zusammen, das ist ein Riesenakt, lange geplant. Für jedes Pferd wird ein Betreuer benötigt, dazu kommt die Mühe des Anspannens. Tier für Tier, Reihe für Reihe und das alles mit temperamentvollen Pferden. Mehr als 20 Frauen und Männer haben gut 45 Minuten zu tun. Wenn es gut läuft. Nicht immer klappt das, dann muss schnell ein anderer Hengst gefunden und eingespannt werden. Dann gibt es die zwei Trainingsrunden im Gestüt, bestaunt von allen. Und dann muss es klappen zu den Paraden. Zahlreiche Trainingseinheiten kann man sich nicht leisten, dafür ist der Aufwand für so ein Gespann viel zu groß.
„Es ist jedes Jahr aufs Neue spannend. Und dieses Bild vom 16-Spänner wird von uns schlicht erwartet. Das, was da gezeigt wird, beeindruckt nicht nur Pferdekenner. Wenn es den 16-Spänner einmal nicht mehr geben sollte, dann veranstalten wir auch keine Hengstparade mehr“ ist sich Rolf Günther, der stellvertretende Gestütsleiter ganz sicher.
Für die diesjährigen Hengstparaden gibt es noch zwei Termine am 21. und 28. September statt. Das Programm wird jeweils von 13 bis 17 Uhr geboten. An den Paradetagen sind Stallbesichtigungen von 9 bis 11 Uhr möglich. Mehr unter www.landgestuet-redefin.de oder Tickets unter: 038854-62013
Quelle: SVZ, 6. September 2014
Fotos: Archiv Landgestüt Redefin
Familie der Jule v. Juventus/Lauries Crusador xx mit Hannoveraner 1a-Prämie ausgezeichnet
Im Rahmen der Stutenschau auf dem Hof Hellmold in Fehrenbötel haben Thomas & Tanja Dassau eine Stutenfamilie (Mutter mit 2 Töchtern) präsentiert.
Die 9-jährige Staatsprämienstute vom Mecklenburger Landbeschäler Juventus – Lauries Crusador xx mit der 2-jährigen Floratio-Tochter und der 4-jährigen Royal Classic-Tochter wurden I a prämiert.
Wir gratulieren den Züchtern und freuen uns mit Ihnen über diesen Erfolg.
Weitere Informationen finden Sie unter:
http://www.hannoveraner-sh.de/documents/pdf/st-dassau2014.pdf
IBU-Ausbildung zum FN-Pferdepfleger
Nutzen Sie die Chance für eine neue berufliche Qualifikation in der Pferdewirtschaft, die neben allen anfallenden Tätigkeiten rund ums Pferd auch das Longieren sowie die Handhabung eines Pferdes vor der Kutsche beinhaltet. Sie erhalten eine erstklassige Ausbildung dank des renommierten Partnerbetriebes der IBU, dem Landgestüt Redefin.
Desweiteren haben Sie die Möglichkeit zu dem Abschluss des Pferdepflegers FN das Deutsche Fahrabzeichen Klasse 4 (DFA IV) zu erlangen. Somit sind Sie für einen Arbeitsplatz in der Pferdebranche bestens aufgestellt. Unsere derzeitige Vermittlungsquote in Arbeit liegt bei 85 %.
Der nächste Lehrgangsstart ist am 27.Oktober 2014. Ein Einstieg ist noch bis Mitte Dezember möglich.
Im Vorfeld findet am 30.09.2014 um 14.00Uhr in der ibu gmbh, Ludwigsluster Str. 3, 19306 Neustadt-Glewe eine kostenlose Informationsveranstaltung statt.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Kontakt:
Friederike Gippert
Bereichsleiterin
ibu gmbh, vertreten durch den GF Chr. Rosenkranz
Ludwigsluster Strasse 3
19306 Neustadt-Glewe
Tel. 038757/507-24
Fax 038757/507-18
E-mail: f.gippert@ibu-europe.de
Internet: www.ibu-europe.de
Saison-Ausklang in Redefin: Letztes Picknick-Konzert im Gestüt
Park und Reithalle des Landgestüts Redefin stehen am Samstag das letzte Mal in diesem Jahr für Liebhaber klassischer Musik offen. Zum dritten Picknick-Pferde-Sinfonie-Konzert gastiert die Geigerin und Festspielpreisträgerin Julia Fischer mit dem Violinkonzert von Johannes Brahms in dem kleinen Ort südlich von Ludwigslust, der bekannt ist für das traditionsreiche Hengstdepot.
Begleitet wird die auf internationalen Bühnen gefeierte Solistin von der Dresdner Philharmonie unter Leitung ihres Chefdirigenten Michael Sanderling. Auf dem Programm steht auch Beethovens 7. Sinfonie.
Wie die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern am Donnerstag mitteilten, haben sich bislang bereits 2.000 Musikliebhaber Karten gesichert. Zum Auftaktkonzert mit den Berliner Philharmonikern Mitte Juni hatten sich 3.000 Konzertgäste in die Reithalle gedrängt.
Das historische Landgestüt zählt zu den Publikumsmagneten der Festspiele MV. Schon Stunden vor Konzertbeginn kommen Besucher in den weitläufigen Park zum Picknick. Besonderes Markenzeichen des Spielorts sind die Dressurvorführungen mit Pferden des landeseigenen Gestüts. Neben den Sinfoniekonzerten gab es in diesem Jahr erstmals auch Kleinkunst in Redefin. Zu den beiden Veranstaltungen der neuen Festspielreihe «Jahrmarkt der Sensationen» Anfang August kamen rund 900 Gäste.
Quelle: SVZ, 22. August 2014
CANTURAT – für den Parcours geboren!
Dreijährig, unmittelbar nach seiner Körung 2010 in Neumünster, wechselte der heute sechsjährige braune Holsteiner von Canturo – Cassini in den Besitz des Brasilianers Murcio Texeira de Mello und im gleichen Zug in die historischen Stallungen des mecklenburgischen Landgestüts Redefin. Schon seinen Boxennachbar DIAMARO (v. Diarado) stellte dieser bereits als Junghengst dem Gestüt als Landbeschäler zur Verfügung.
Schonend angeritten und vorsichtig an den Sport herangeführt, konnte sich CANTURAT in den vergangenen Wochen mit Leichtigkeit für die diesjährigen Bundeschampionate der sechsjährigen Springpferde qualifizieren.
Mit einer 8,5 in der Springpferdeprüfung Kl. M* in Grabow-Blumenthal setzte er sich nicht nur an die Spitze des Starterfeldes, sondern sicherte sich damit auch gleich sein Ticket für Warendorf. Dieser Erfolg und die zahlreichen Siege und Platzierungen in Springpferdeprüfungen der Klassen L und M in diesem Jahr, bestätigten erneut das HLP-Ergebnis aus 2013, bei der CANTURAT bereits eine springbetonte Endnote von 9,25 (Leistungsbereitschaft 9,00; Parcoursspringen 9,75; Springanlage 10,00!) erhielt und einen HLP-Zuchtwert Springen von 145 Punkten.
Wir wünschen CANTURAT und Daniel Wascher, sowie natürlich dem Besitzer, weiterhin eine erfolgreiche Saison und viele gesunde Fohlen. Der Jahrgang 2013 war bekanntlich schon sehr vielversprechend!
Hengste, Reiter & Emotionen – Redefiner Hengstparaden 2014
Im September steht das mecklenburgische Landgestüt Redefin ganz im Zeichen der Hengstparaden. Jahrmarkt, Pferdeschau, Livemusik und allerhand abwechslungsreiches Programm für Jung und Alt. Für Kinder gibt es zusätzlich die Möglichkeit auf Ponies zu reiten, Karussell zu fahren oder sich auf Hüpfburgen auszutoben während die Eltern bei gemütlicher Livemusik an den Händlerständen flanieren oder sich bei Kaffee und Kuchen oder einer Bratwurst für den Tag stärken.
Von 13-17 Uhr präsentieren sich die Redefiner Landbeschäler und ihre Nachkommen in bunten Schaubildern, unter dem Sattel, vor dem Wagen oder in ganz ausgefallenen Programmpunkten mal rasant oder auch mal lustig.
Sitzen Sie ganz gemütlich auf überdachten Tribünen und lassen Sie sich von dem Reiterspektakel einfangen.
Reservieren Sie sich heute schon Ihre Karten für einen der drei Termine, am 14./ 21. oder 28.09.2014.
Karten erhalten Sie entweder im Internet oder unter der Rufnummer: 038854-62013. Wir freuen uns auf Sie !
Der Jahrmarkt der Sensationen zu Gast auf dem Landgestüt Redefin

Hinweis:
Die Veranstaltung dauert gute drei Stunden und findet draußen statt, bei schlechtem Wetter gibt es eine Ausweichvariante. Das Programm ist an allen Spielorten gleich. Kinder bis 3 Jahre erhalten freien Eintritt.
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Preis: € 20,- (Erw.)/5,- (Kinder, 4-18 Jahre) (zzgl. VVK-/AK-Gebühr)
Karten-Telefon: 0385 – 591 85 85
7. FN-Bildungskonferenz am 30. Juni
Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) lädt unter der Schirmherrschaft von Dr. Burkhard Dittmann, Präsident des Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern, am Montag, 30. Juni 2014, Ausbilder, Vereinsvorstände sowie alle am Thema Interessierten zur 7. FN-BILDUNGSKONFERENZ in das Landgestüt Redefin ein.
Persönlichkeitsentwicklung, soziale Verantwortung, Teamfähigkeit und Fairness werden durch und im Pferdesport beeinflusst und gefördert. Der Trainer nimmt in diesem Prozess einen besonderen Stellenwert ein. Das Zusammenspiel von Kompetenz und Begeisterung für die Sache zeichnet den erfolgreichen und anerkannten Trainer aus. Der Austausch des Wissens und der Erfahrung von Trainern und Wissenschaftlern ist der Schlüssel für ihren Erfolg.
Auf dem Programm stehen u.a. Vorträge von Dr. Andrew McLean (Australien) und Dr. Uta König von Borstel (Göttingen) zum Thema „Lernverhalten von Pferden – Konsequenzen für den Trainer vor dem Hintergrund der aktuellen Verhaltensforschung“. Im Rahmen der Veranstaltung werden darüber hinaus Amateurausbilder mit der Gebrüder Lütke Westhues Auszeichnung geehrt.
Redefiner Hengstparaden — ab sofort Tickets platzgenau online bestellen!
Was lange währt, wird endlich gut!
Nach größeren Anlaufproblemen läuft nun endlich das Ticketsystem, mit welchem Sie, liebe Besucher und Interessierte, platzgenau und online Ihre Wunschplätze zur diesjährigen Redefiner Hengstparade buchen können.
Wenn dennoch Fragen bleiben, so stehen Ihnen natürlich gern unsere Damen am Tickettelefon für Sie da: 038854-62013
Die Paraden finden dieses Jahr am 14. / 21. und 28. September statt.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Sie sind uns herzlich willkommen !
Zum Buchen klicken Sie auf den Link mit dem gewählten Datum Ihrer Hengstparade:
Tickets zur Parade am 14.09.2014
Tickets zur Parade am 21.09.2014
Tickets zur Parade am 28.09.2014
CEROUSI gewann den Großen Preis von Löbnitz
Beim 37. Reitturnier auf der Anlage von Egbert Arndt im sächsischen Löbnitz, das traditionell mit einem Parkfest gekoppelt ist und vor 1990 auch international ausgetragen wurde, statteten Redefiner Reiter unter Leitung von Rolf Günther den Löbnitzern einen Gegenbesuch ab, die im März am Hallenturnier in Redefin teilnahmen. Rolf Günther und Egbert Arndt ritten einst gemeinsam in der DDR-Nationalmannschaft und sind seitdem befreundet.
Der Exkurs war sehr erfolgreich. Daniel Wascher gewann mit dem Landgestütshengst Cerousi (Mecklenburger von Cero I) den Großen Preis. Mit 0,25 Zeitstrafpunkten aus dem Umlauf und fehlerfreier Siegerrunde siegte das Paar aus Redefin vor Mathias Frauendorf aus Prussendorf auf dem Hengst Abke (ebenfalls 0,25 Zeitstrafpunkte) und Udo Irmisch (Dresden-Bühlau) auf Basus’s Aglain, der vier Fehler hatte. Hocherfolgreich waren auch die jungen Hengste des Landgestüts. Mit Wertnote 8,8 wurde Daniel Wascher auf dem sechsjährigen Canturo-Sohn Canturat Zweiter in der Springpferdeprüfung Klasse M. In Klasse L gab es Wertnote 8,0 und den 3. Platz.
Platzieren konnten sich Daniel Wascher und Canturat auch in einem M-Springen nach Fehlern und Zeit mit fehlerfreiem Ritt. Das gelang auch den Redefinern Nils John mit Monteros (v. Monte Bellini) und Ralf Steinbach mit Lancelot (v. Lonely Boy). Ralf Steinbach glänzte zudem mit dem vierjährigen Hengst Arko Junior P.M.S. Auf dem Arko-Sohn gewann er eine Springpferdeprüfung Klasse A mit Wertnote 8,6. (FW)
Quelle: Franz Wego, www.hippothek.de