Juventus – *05.11.1988, †05.05.2015 – Ein Nachruf von Michael Thieme
Einen Tag nach dem CSI in Redefin ist er in seiner Box friedlich eingeschlafen. Er war Elitehengst und Aushängeschild der Mecklenburger Pferdezucht.
Was für ein toller Typ – Ein Strahlemann und so modern, edel, hochbeinig und doch so kraftvoll, ein Pferd von dem man Träumen kann, und was man meist nur einmal im Leben bekommt! So dachte ich jedes Mal wenn ich ihn sah. Und mit Stolz erfüllte mich das schöne Portrait auf der Titelseite der Februarausgabe „Mecklenburger Pferde“ zum Rückblick „25 Jahre Hengsthaltung“.
Viele Erinnerungen kommen wieder hoch – Ja, Juventus prägte einen Lebensabschnitt.
Er wurde 1989 in einer der größten und erfolgreichsten Zuchtstätten der damaligen DDR in Mecklenburg in Gut Jürgensdorf, bei Fritz und Bernd Voss, gezüchtet. Er verkörpert eine der dominierenden Hengstlinien der 70er Jahre in Mecklenburg. Die Julier-Linie (Jupiter, Juon I & II, die auf den Vollblüter Julius Caesar zurückgehen). Seine Aufzucht folgte im Gestüt Ganschow.
Vom damaligen Gestütsleiter und späteren Landstallmeister Hartmut Platzeck in Redefin zur Körung ausgewählt, und von meinem langjährigen Sportsfreund Rolf Brott vorgestellt, sagten mir beide damals schon: „Das wird einer für Dich!“. Und so kam es. Juventus wurde Körsieger und vom Anreiten bis zum Schluss war er immer ein Musterschüler. So ließen die Erfolge auch nicht auf sich warten. In der Hengstleistungsprüfung legte er ein super Ergebnis von über 150 Indexpunkten hin, eines der besten jemals erreichten Ergebnisse die in der ganzen Bundesrepublik je erzielt wurden. Er war eben nicht nur ein Typ, er hatte auch drei sehr reelle Grundgangarten, war überdurchschnittlich rittig und konnte eben auch noch Springen.
Es war eine Schau, wenn zu den Hengstpräsentationen der Dressurhengst Juventus im Freispringen zum Abschluss locker über den höchsten Sprung (Stange auf dem Ständer aufgelegt) flog.
1993 waren wir die Ersten, die nach der Wende auf einem Mecklenburger Zuchtprodukt „einen Fuß in die Tür bekamen“. Mit guten Platzierungen konnten wir uns jeweils in den darauffolgenden Jahren immer wieder für das Bundeschampionat qualifizieren und platzieren. Mehrere Landesmeistertitel und zahlreiche Siege und Platzierungen in Dressuren der Klasse S folgten in den weiteren Jahren, von denen mir ein Sieg in Neustadt Dosse, bei einem der in der Wendezeit viel betrachteten Dreiländer-Turniere, besonders in Erinnerung ist. Nicht zuletzt wegen diesem viel benutzten Foto vor dem „Landstallmeisterhaus“ in Neustadt/ Dosse.
In der Zucht waren es vor allem die Töchter, über die sich Juventus einbrachte. Diese 140, von denen 20 die Staatsprämie erhielten, sind bis heute erfolgreich im Sport vertreten. Aus dieser Nachzucht ist besonders der von André Plath gerittene, Chacco Blue-Sohn „Cosmic Blue“, gezüchtet von Jörg Hünemörder, zu erwähnen, der beim Hamburger Derby 2014 den zweiten Platz erreichte.
Aber auch nach seinen großen sportlichen Erfolgen, leistete Juventus hervorragendes als Lehrpferd in der Reitschule. So mancher Reitschüler hat auf Juventus seinen ersten fliegenden Galoppwechsel geritten, oder das erste Mal eine Piaffe oder Passage gefühlt.
Ich nehme Abschied, aber ich trage das Glück Juventus geritten zu haben immer in meinem Herzen.
Michael Thieme
Der Grandseigneur der Redefiner Hengstarmada von der Zuchtbühne abgetreten!
Juventus (v. Juon II – Sonnenstrahl)
Der Auftritt beim CSI-Pferdefestival war sein Letzer!
In gewohnter Art zeigte er sich dort mit seinen 26 Jahren. Gesund und ausdrucksstark in der Manier eines wirklichen Elitehengstes.
Am 05.05.2015, wenige Minuten nach Dienstbeginn in der Hengststation, legte er sich in seiner Box hin und schlief für immer ein.
Mit seinem Ausbilder Michael Thieme im Sattel bestimmt er über viele Jahre das Dressurgeschehen in MV, lieferte hochtalentierte Zucht- und Sportpferde und galt als Vorzeigehengst der Wendezeit.
Neben Reitern und Züchtern wird er auch den Schülern der Landesreitschule in bester Erinnerung bleiben. Bis zuletzt bei bester Gesundheit, bescherte und vermittelte er seinen jungen Reitern Glücksgefühle der klassischen Reiterei!
Mit Juventus verliert die Mecklenburger Sport- und Zuchtszene einen seiner erfolgreichsten Hengste!
Rolf Günther
Zuchtschau der Lewitzer mit Schauprogramm in Redefin
Am 02. August 2015 findet die FN-Bundesschau der Rasse Lewitzer auf dem Gelände des Landgestüts Redefin statt. Die Lewitzer sind eine Ponyrasse, die ihr ursprüngliches Zuchtgebiet in Mecklenburg- Vorpommern hat.
Wesentliche Merkmale dieser Ponys sind ihr freundliches Wesen, ihre Scheckung und ihre Leistungsbereitschaft. Deshalb sind Lewitzer besonders für Kinder als Einsteigerpony für den Turniersport oder als Freizeitpferd für die ganze Familie geeignet.
Für einige Rassen bzw. Rassegruppen findet in vierjährigen Zeitabständen jeweils eine Bundesschau statt. Diese Bundesschauen werden unter Beteiligung des Bereiches Zucht der Deutschen Reiterlichen Vereinigung durchgeführt. Die Sieger dieser Bundesschauen dürfen den Titel des Bundessiegers führen. Gekörte und leistungsgeprüfte Hengste haben die Chance den begehrten Titel FN-Bundesprämienhengst zu erhalten. Die Stuten können erstmals den Titel Bundesprämienstute erwerben.
Lewitzerstuten, -hengste und -fohlen aus ganz Deutschland stellen sich in den unterschiedlichen Klassen dem Urteil der Zuchtrichter. Begleitet wird die Veranstaltung von einem bunten Rahmenprogramm für Jung und Alt. Ausrichter der diesjährigen Bundesschau ist der Verband der Pferdezüchter Mecklenburg-Vorpommern zusammen mit der Interessengemeinschaft der Lewitzerzüchter in Mecklenburg Vorpommern. Infos gibt es unter www.pferdezuchtverband-mv.de oder www.lewitzer-mv.de.
Pferdefestival in Redefin am Wochenende live im NDR
Der zweimalige Derbysieger Nisse Lüneburg führt das Teilnehmerfeld bei der 15. Auflage des Pferdefestivals in Redefin von Freitag bis Sonntag an. Der Vorjahressieger aus dem schleswig-holsteinischen Hetlingen trifft auf starke internationale und nationale Konkurrenz. Die gesamte Springreit-Elite aus Mecklenburg-Vorpommern ist mit Riders-Tour-Sieger Holger Wulschner (Groß Viegeln), dem dreimaligen Derbysieger André Thieme (Plau), dem Derbyzweiten André Plath (Timmendorf), Nationenpreisreiter Heiko Schmidt (Neu-Benthen) und Thomas Kleis (Gadebusch), der das Derby in Hamburg auch schon einmal gewonnen hat, am Start.
In diesem Jahr Drei-Sterne-CSI
Das traditionsreiche Turnier auf dem über 200 Jahre alten Landgestüt wird in diesem Jahr zum Drei-Sterne-CSI aufgewertet. Die Dressur- und Springprüfungen sind mit 150.000 Euro dotiert, der Gesamtetat beläuft sich auf rund 500.000 Euro. Drei Springen zählen für die Weltrangliste, darunter das Championat am Sonnabend (ab 15.50 Uhr live im TV und bei NDR.de) sowie der Große Preis am Sonntag (ab 14 Uhr live im TV und bei NDR.de).
Langehanenberg: „Ein tolles Turnier“
In der Dressur ist Helen Langehanenberg auch in diesem Jahr wieder dabei. „Redefin ist einfach ein tolles Turnier. Ich finde diese familiäre Atmosphäre wunderschön und das Viereck liegt wie in einem großen Garten“, sagte die Olympia-Zweite aus Münster.
Hier finden Sie den Zeitplan aller Prüfungen
Das Pferdefestival Redefin vom 1. bis 3. Mai 2015 entfaltet große Anziehungskraft
Der Ungar Balazs Krucso steuert Redefins Pferdefestival erneut an und auch der Japaner Takashi Haase, der seit vielen Jahren im schleswig-holsteinischen Groß Niendorf lebt und arbeitet. Das bedeutet auch, dass die Topreiter Mecklenburg-Vorpommerns reichlich Konkurrenz bekommen. Zu jenen, denen die Landsleute garantiert die Daumen drücken zählen der DKB-Riders Tour-Sieger 2014 Holger Wulschner aus Groß Viegeln, der gerade erst aus den USA zurück gekehrte Championatskader-Reiter Andre Thieme (Plau), der Derbyzweite André Plath (Timmendorf) und Nationenpreisreiter Heiko Schmidt (Neu-Benthen) sowie Thomas Kleis (Gadebusch).
Qualität und Vielfalt, das gilt für die Dressurbesetzung ebenso wie für die internationalen Springprüfungen. Der dreimalige Berufsreiter-Champion Hartwig Burfeind (Hamburg) und Lebensgefährtin Juliane Brunckhorst sind wieder dabei und treffen auf den mehrmaligen Landesmeister Mecklenburg-Vorpommerns, auf Ronald Lüders (Plaaz) und die Mannschafts-Weltmeisterin Helen Langehanenberg (Billerbeck), sowie die Derbysiegerin Kathleen Keller (Luhmühlen). Australiens WM-Teilnehmerin Kristy Oatley macht erneuert die Bekanntschaft mit dem Pferdefestival und das will auch der Portugiese Nuno Palma e Santos. Lokalmatadore treffen auf Gäste aus dem In- und Ausland, junge Pferde sammeln in den Qualifikationen zu den DKB-Bundeschampionaten Erfahrungen und Routiniers im Dressurviereck glänzen mit Piaffen & Passagen. Das alles unter allerbesten Rahmenbedingungen im Park des Landstallmeisterhauses, bzw. auf dem neuen Dressur-Abreiteplatz. Redefins Pferdefestival setzt Akzente im Springen und in der Dressur und macht Lust auf Pferdesport unter freiem Himmel.
Sonntag ist Finaltag beim Pferdefestival Redefin: Dann werden auf dem Dressurviereck die großen Prüfungen zelebriert und im Parcours setzt das Festival mit gleich zwei Weltranglistenprüfungen Akzente: Mit dem Finale der Mittleren Tour im Preis von Madeleine Winter-Schulze und dem Großen Preis der Deutschen Kreditbank AG.
Sattelkörung in Prussendorf – 3x „GEKÖRT“ !
Bei der Mitteldeutschen Sattelkörung in Prussendorf (01. April) wurde der Redefiner Landbeschäler CELENCIO (v. Cennin – Florencio I) auch für diese Zuchtgebiete anerkannt ! Der noble Rapphengst faszinierte die Körkommission, begeisterte das Fachpublikum und empfahl sich bei einer Vielzahl von Dressurpferdezüchtern !
Mit dem Mecklenburger Fuchshengst CANDOR (v. Cantoblanco – Landor S – Patrick xx), aus der Zucht von Andreas Linde, Utzedel, und dem Holsteiner Cero-Sohn CESANDRO (Mutter v. Sandro), aus der Zucht von Alois Url, Hauzenberg, erhielten zwei weitere Redefiner ein positives Körprädikat. Für großes Aufsehen und ungeteiltes Lob der, durch international erfahrene Springexperten bestehende Körkommission, sorgte der Kapitale CANDOR. Mit einer hervorragenden Rittigkeit und allerbester Einstellung demonstrierte er abnormales Springvermögen, Übersicht und Vorsicht.
Ein überdurchschnittliches Ergebnis seines Veranlagungstestes und seine ersten Turniererfolge untermauern die ihm anerkannte Zuchterlaubnis.
Text: Rolf Günther
Foto: Volker Hagemeister
Jetzt nehmen Springreiter die Redefiner Reithallen in Beschlag
Gerade erst haben Reiter und Pferde nach der Hallen-Landesmeisterschaft im Dressurreiten das Landgestüt Redefin verlassen, da nehmen Springreiter die Anlage schon wieder in Beschlag. Von Freitag bis Sonntag findet die Hallen-Landesmeisterschaft der „Parcoursakrobaten“ in sechs Altersklassen statt. Schon am Mittwoch startet das Leben in den beiden großen Reithallen. Für einen sogenannten Springpferdetag mit fünf Prüfungen für junge Pferde und ein Springen der Klasse L sind allein 334 Meldungen eingegangen. Insgesamt wird es durch Teilungen wegen der großen Starterfelder zehn Entscheidungen geben. Bereits um 8.00 Uhr geht es los und erst gegen 20.30 Uhr wird der letzte Sieger geehrt.
Etwas ruhiger geht es am ersten Wettkampftag der Hallenmeisterschaft zu. Ab 11.00 Uhr gibt es die 1. Wertungsprüfung für Damen. Einem Springen der schweren Klasse (14.30 Uhr), das nicht zum Meisterschaftsprogramm gehört, schließt sich die 1. Wertung für Nachwuchsreiter bis 21 Jahre an. Am Samstag beginnt das Meisterschaftsprogramm um 9.00 Uhr. Tageshöhepunkt ist um 16.00 Uhr ein schweres Springen, die 1. Wertung für Reiter der S-Klasse. Anschließend wird im beheizten Zelt gefeiert. Dazu sind neben den Reitern alle interessierten Gäste eingeladen.
Der Finaltag beginnt um 8.00 Uhr mit der 2. Wertungsprüfung für Ponyreiter (U16). Nachwuchsreiter (U21) und Damen schließen sich mit einer geteilten M-Prüfung an. Zu mittäglicher Zeit um 12.00 Uhr steigen die Ü40-Reiter in eine L-Prüfung ein, die nicht, bzw. nicht mehr in der gehobenen Klasse Reiten, um ihre Meisterin oder ihren Meister zu ermitteln. Vor dem Großen Preis, einem S-Springen ausgeschrieben mit Stechen, treten die U16 Reiter auf Großpferden zu ihrer 2. Wertungsprüfung an. Der Große Preis ist hochkarätig besetzt. Es gibt ein erneute Aufeinandertreffen der MV-Reiter mit Christof Kauert vom Schönebecker SC, der gerade das 6. Mecklenburger Hallen-Derby in Neu Benthen gewonnen hat. Erstmals nach seinem Unfall im Abreitzelt beim CSI Schwerin steigt mit Christoph Maack einer der talentiertesten Nachwuchsreiter in MV wieder in den Sattel. Der 16-Jährige aus Kirch-Mummendorf nimmt an der Großen Tour teil.
Philipp Makowei, sein Schwager Thomas Kleis (beide Gadebusch) und André Plath (Poel) reiten am Donnerstag und Freitag noch beim CSI in Braunschweig und vertreten zusammen mit Heiko Schmidt (Neu Benthen) Mecklenburg-Vorpommern bei der Deutschen Hallen-Mannschaftsmeisterschaft. Ab Samstag wollen sie aber in Redefin um die Meisterschaft mitstreiten.
Die Prüfungen werden gegen 16.00 Uhr beendet sein und danach werden hoffentlich viele Besucher den Reitern bei der feierlichen Meisterehrung ihre Referenz erweisen. Vier Tage Springsport also im Landgestüt Redefin. Die Veranstalter zeigen sich besonders familienfreundlich und gewähren an allen Tagen freien Eintritt.
Den Abschluss der geballten „Frühjahrsofferte“ in den Redefiner Reithallen machen am 28. März die Gespannfahrer, die ebenfalls um Meisterschärpen ringen. Es gibt Kombinierte Hindernisfahren für Ein-, Zwei- und Vierspänner (Zwei- und Vierspänner jeweils für Pferde und Ponys getrennt). Auch für diesen Tag ist das Meldeergebnis mit 60 Gespannen erheblich. Also dann auf nach Redefin. (FW)
Text: Franz Wego
Foto: Jutta Wego
Die Titelverteidiger: v.r. Christin Wascher, Friederike Lass, Stefanie Reckendorf, Gesine Jürgens, Christoph Maack, Heiko Schmidt
Für Dressurfreunde gibt es am Wochenende einen Leckerbissen in Redefin
Wirft man einen Blick auf den Terminkalender des Landgestüts Redefin, so stehen da allein im 1. Halbjahr, inklusive Lehrgangsmaßnahen, Seminare, Kulturevents und Turniere, 78 Veranstaltungen. Eine unglaublich große Zahl, die die Bedeutung der kulturhistorischen Anlage und Einrichtung für unser Land deutlich macht.
Gerade erst fand die große Hengstschau vor vollen Rängen mit 22 Gestütshengsten statt, die großen Anklang fand. Da rüsten sich die Mitarbeiter und Helfer des Gestüts schon wieder zum nächsten Turnier.
Am kommenden Samstag und Sonntag (14.-15.3.) wird in Redefin die Hallen-Landesmeisterschaft im Dressurreiten ausgetragen. Aufgrund der hohen Nennungszahlen wird parallel in zwei Hallen geritten. In fünf Altersklassen werden Titel vergeben, die je zwei Wertungsprüfungen zu absolvieren haben. Los geht es am Samstag in der großen Halle hinter dem historischen Portal um 8.15 Uhr mit einer Wertungsprüfung für Reiter bis 21 Jahre im Leistungssegment der Klasse M. Während die Ponyreiter um 8.30 Uhr in der etwas kleineren Halle in der Nähe des Turnierplatzes beginnen. Auch am Sonntag fangen die Nachwuchsreiter mit einer M-Dressur um 8.30 Uhr an.
Neu ist in diesem Jahr, dass auch den Reitern mit körperlichem Handicap Prüfungen angeboten werden. Reiter der höchsten Leistungsklassen reiten in der schweren Klasse S, um in gemeinsamer Konkurrenz von Damen und Herren ihre Meisterin oder Meister zu ermitteln. Titelverteidiger ist Roland Lüders vom Gestüt Kempke Hof in Plaaz, der auch in diesem Jahr wieder dabei ist und drei Pferde gemeldet hat. Während die sogenannten Ü40-Reiter (solche ab 40 Jahre, die nicht mehr in Klasse S reiten) ihre Wertungsprüfungen bereits am Samstag abschließen und den neuen Hallen-Landesmeister ehren, wird die Meisterehrung für alle anderen Altersklassen am Sonntag gegen 15.30 Uhr feierlich vollzogen.
Die Mitarbeiter des Landgestüts haben danach nur zwei Tage Zeit sich etwas vom Organisationsstress zu erholen. Bereits am Mittwoch nehmen Springreiter die Anlage in Beschlag, um zunächst ihre jungen vier- bis sechsjährigen Pferde im Rahmen von Springpferdeprüfungen zu präsentieren. 330 Startmeldungen gibt es allein für diesen Tag der um 8.00 Uhr beginnt und sich bis nach 20.00 Uhr hinziehen wird.
Von Freitag bis Sonntag findet dann die Hallen-Landesmeisterschaft für die Springreiter statt, bei der ebenfalls sechs Titel vergeben werden und die knapp 600 Meldungen hat. Die Anfangszeiten sind Freitag um 11.00 Uhr, Samstag um 9.00 Uhr und Sonntag um 8.00 Uhr. Gegen 16.30 Uhr findet die Meisterehrung statt. Neben der großen Mehrheit mit Rang und Namen unter den Springreitern im eigenen Land, sind zahlreiche Leistungsträger aus Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Brandenburg dabei. So dass ein echter Leistungsvergleich unter den norddeutschen Reitern zu
erwarten ist. Heiko Schmidt wird seinen im Vorjahr errungenen Titel im S-Bereich allerdings nicht verteidigen können, weil er zeitgleich zusammen mit Holger Wulschner beim CSI in Braunschweig am Start ist.
Den Abschluss der geballten „Frühjahrsofferte“ in den Redefiner Reithallen machen am 28. März die Gespannfahrer, die ebenfalls um Meisterschärpen ringen. Es gibt Kombinierte Hindernisfahren für Ein-, Zwei- und Vierspänner (Zwei- und Vierspänner jeweils für Pferde und Ponys getrennt). Auch für diesen Tag ist das Meldeergebnis mit 60 Gespannen erheblich. (FW)
Bildtext
Eines der großen Dressurtalente im Land ist die 15-jährige Tanja Schneider, die in Redefin von Michael Thieme trainiert wird, 2014 bei den Nachwuchsreiter in Kl. M Bronze gewann und mit Fashion Week wieder dabei ist. Foto: Jutta Wego
Text: Horse Media Wego
Ein Leben für die Pferde
Jürgen Frahm – ein Pferdezüchter und Mann der Scholle wird 80
Am 6. Februar wird der bekannte Pferdezüchter Jürgen Frahm aus Luckwitz bei Wittenburg 80 Jahre alt. Zusammen mit seiner Frau Anne, mit der er im November dieses Jahres auf 60 Ehejahre zurück blickt, erfreut sich der Jubilar bester Gesundheit. Durch die Kriegsgeschehnisse schon in jungen Jahren in die Pflicht genommen, musste der Bauernsohn schon mit 18 Jahren den elterlichen 20ha Hof in Eigenverantwortung übernehmen.
Auch der Hof Frahm blieb nicht von der sozialistischen Zwangskollektivierung verschont und 1960, Jürgen Frahm war 25 Jahre alt, musste er seinen Hof in die LPG einbringen. Bis 1990, beginnend in Luckwitz in der LPG „Heckenrose (Typ I), gab es mehrere Umstrukturierungen und Jürgen Frahm war zu Beginn vornehmlich als Traktorist tätig. Später, als sich Tier- und Pflanzenproduktion teilten, gehörte er in der LPG (P) Schabow zum Vorstand und war darüber hinaus in der Gemeindevertretung tätig.
Als junger Mann und Vater von drei Kindern schloss sich Jürgen Frahm der Reitsportgruppe in Luckwitz an, die später in die Sektion Pferdesport Perdöhl eingegliedert wurde. Jürgen und Anne Frahm haben drei gemeinsame Kinder. Die beiden Mädchen sind aktuell im Lehrerberuf tätig und Sohn Hans-Joachim hat den Pferdebazillus seines Vaters geerbt. Als Gestütswärter im Landgestüt Redefin kennt man den 57-jährigen vornehmlich als Fahrmeister an den Leinen des Großen Mehrspänners bei den Hengstparaden. Der ganze Stolz von Jürgen und Anne Frahm gilt ihren neun Enkeln und 11 Urenkeln. Enkel Steffen Frahm (28) erlernte im Landgestüt Redefin den Beruf des Bereiters und gehört auf der Hengststation von Jens Meyer in Dorum (Weser-Ems) inzwischen zu den erfolgreichsten deutschen Dressurreitern.
Nach der politischen Wende 1990 konnte Jürgen Frahm den elterlichen Hof mit 20 Hektar Land wieder in Besitz und Bewirtschaftung nehmen. Nun rückte die Pferdezucht in Luckwitz immer mehr in den Vordergrund, zusätzlich angespornt durch Sohn Hans-Joachim und später Enkel Steffen. Mit der bereits im Besitz befindlichen Stute Ortella (v. Ortolon / Grollus xx) aus dem wertvollen Stamm von Friedrich Voss aus Neu Garge wurde auf dem Hof in Luckwitz gezüchtet. Aus ihr stammt die Springstute Winora von Weltfriede und Goldmady von Golden Miller.
Aus der Goldmady zog Jürgen Frahm 2001 seine Staatsprämienstute Weltdame von Weltfriede. Die Stute Weltdame zählt heute noch zu seiner besten Stute und soll auch 2015 wieder ein Fohlen bringen. 2008 stellte sie mit der Brillantringstute De La Sol (v. Dionysos) die Reservesiegerstute von Mecklenburg-Vorpommern, die zuvor in Redefin Eintragungs- und Leistungsprüfungssiegerin mit Wertnote 8,71 wurde. Enkel Steffen ritt De La Sol im selben Jahr zur Landeschampioness der dreijährigen Mecklenburger Reitpferde und nahm mit ihr am Bundeschampionat teil.
Der letzte züchterische Erfolg von Jürgen Frahm ist der Landeschampion der sechs-/siebenjährigen Mecklenburger Dressurpferde 2014 mit Sansolino. Er stammt aus der Anpaarung der Weltdame und dem Hengst Samarant. Im April 2011 wurde Jürgen Frahm für sein großes züchterisches Engagement zum Wohle der Mecklenburger Pferdezucht mit der Ehrennadel des Verbandes der Pferdezüchter in Gold ausgezeichnet.
Wir wünschen dem Jubilar noch viele weitere Jahre bei guter Gesundheit, eine schöne Geburtstagsfeier im Kreis von Freunden und seiner Familie, der sich im November die Diamantene Hochzeit anschließt.
Foto:
Jürgen Frahm mit der Staatsprämienstute De La Sol (v. Weltfriede / Dionysos) und Enkel Steffen Frahm im Sattel, der sie zur Landeschampioness geritten hat und mit ihr am Bundeschampionat teilnahm.
Text: Franz Wego
Foto: Jutta Wego
Die Hallensaison in Redefin beginnt mit den Buschreitern
Hallenlandesmeisterschaften im Vielseitigkeitsreiten
In den gestütseigenen Reithallen eines der schönsten Deutschen Landgestüte finden am 21. und 22. Februar 2015 bereits zum 2. Mal die Hallenlandesmeisterschaften im Vielseitigkeitsreiten statt. In zehn Prüfungen und zwei kombinierten Prüfungen messen sich Reiter aus Niedersachsen, Sachsen Anhalt, Brandenburg, Holstein und Mecklenburg Vorpommern. Treten am Samstag erst die Ü21-jährigen in Prüfungen der Klasse A an, so messen sich am Sonntag die Junioren und VS-Einsteiger sich in den abwechslungsreichen Wettbewerben der Klassen E und A und bewerben sich um die begehrten Titel des Hallenlandesmeisters.
Bereits im letzten Jahr hatten Organisation und Teilnehmer einen tollen Turniertag, der so richtig Spaß gemacht hat. In diesem Jahr haben die Veranstalter um Mecklenburgs VS-Ausschussvorsitzende Frau Bianca Sack die Wünsche aller Beteiligten umgesetzt und in 2015 ein zweitägiges Turnier ausgeschrieben.
Kommen Sie und feuern Sie Ihren Favoriten an, für das leibliche Wohl ist gesorgt!
Foto: Karl Lohrmann — Vorjahressiegerin der komb.Prüf. A, Stina Packheiser mit Lena —
Text: Kirsten Stelljes