Trio für das Hengstlot
Drei hochtalentierte, qualitätsvolle Junghengste, ausgestattet mit Papieren für das große Vererberparkett, betreten die Redefiner Zuchtbühne.
Fidelior, Kétanou und Qualify heißen sie – die drei neuen Zuchthengste im Landgestüt.
QUALIFY (Quality – Silvio I – Feiner Stern) betrat anlässlich der Mecklenburger Körtage im November erstmals Redefiner Gestütsboden.
Für den Dunkelbraunen, der mit seinen fließenden Bewegungen in allen drei Grundgangarten zu überzeugen wusste, war im Freispringen keine Latte zu hoch.
Mit akkurater Technik, bestaunenswertem Vermögen, guter Bascule und einer großen Portion Herz und Selbstsicherheit am Sprung wusste er die Körkommission und auch die Gestütsleitung zu überzeugen.
Der Quality-Sohn konnte noch am selben Wochenende seine neue Box im Landgestüt beziehen und wird 2014 den mecklenburgischen Züchtern zur Verfügung stehen. Sein Vater Quality brachte bisher selbst 14 gekörte Söhne und kann auf Erfolge im internationalen Springsport der schweren Klasse verweisen.
Auf der Auktion der Oldenburger Hengsttage in Vechta fiel der Hammer gleich zweimal für Redefin: einmal für den Dressuraspiranten FIDELIOR (Fidertanz – Warkent – Leibniz) und den sprunggewaltigen KÉTANOU (Kalaska de Semilly – Corrado I – Alcatraz), welcher in Kooperation mit dem Niedersächsischen Landgestüt Celle erworben wurde. FIDELIOR präsentierte sich in allen Kördisziplinen gleichermaßen korrekt, ausgeglichen und mit viel sportlichem Potenzial. Vor allem an der Longe imponierten seine überdurchschnittlichen Grundgangarten und seine Arbeitsbereitschaft.
Ein mit viel Substanz ausgestatteter Athlet, der bei viel Kraft aus der Hinterhand und enormer Elastizität alle Kriterien eines Dressurvererbers erfüllt. Sein Vater Fidertanz, selbst züchterisch und sportlich auf allerhöchstem Niveau preisgekrönt, vererbt seine Schönheit, seinen Charakter und die XXL-Bewegungen. FIDELIORS Muttervater Warkant brachte u.a. die Dressurcracks Wahajama-Unicef (A.K. Linsenhoff) und Wansuela suerte (H. Schmidt).
KÉTANOU bringt mit seiner olympischen Blutführung die absolute Internationalität in’s Land! Der Vater Kalaska de Semilly, Sohn der lebenden französischen Vererberlegende Diamant de Semilly, sprang bei den Olympischen Spielen in Hongkong und den Weltreiterspielen in Lexington zu sportlichen Höchstleistungen. Seine Sprungkraft und Intelligenz vererbt er in größtem Maße an seine Nachkommen und ist in Frankreich als Zuchthengst heißbegehrt. Die Mutterstute hat ein Holsteiner Spitzenpedigree von Corrado I über Alcatraz zu Calypso I. Mit einem französischen Vater, einer Holsteiner Mutter, einem Westfalenbrand, einem ukrainischen Züchter und einem Oldenburger Körprädikat könnte sein Lebenslauf internationaler nicht sein! KÉTANOU ist ein gut zu koordinierendes Muskelpaket und ein Beispiel für moderne, globalisierte Pferdezucht.
Zusätzlich zu diesem Ausnahmetrio gesellt sich der Redefiner Hengst LEODOR (Levisonn – Matador xx – Grabensee), der in der Fohlenaufzucht des Landgestütes aufgewachsen ist und mittlerweile zu einem stattlichen Junghengst herangewachsen ist. Bei den Mecklenburger Körtagen präsentierte er sich überzeugend mit viel Ruhe und Sicherheit. Drei ansprechende Grundgangarten, ein korrektes Fundament, ein bildschönes Exterieur und viel Kraft am Sprung verhalfen ihm zum Prädikat – gekört! Er absolviert nun seinen 30 Tage Test auf heimischem Boden im Landgestüt und empfiehlt sich für die sportliche Laufbahn.
Fotos: (c) Anja Haltenhof
Sternritt zur Islandpferde-Weltmeisterschaft nach Berlin mit Stafettenübergabe in Redefin
Staffettenübergabe von den Schleswig-Holsteinern an die Mecklenburger Reiter
Am 4. August 2013 wird die Hauptstadt ganz unter dem Zeichen des Islandpferdes stehen. Denn dann wird die Stafette von der letzten Weltmeisterschaft der Islandpferde an den neuen Austragungsort gebracht. Als Höhepunkt dieses Stafettenritts, der sternförmig nicht nur durch Deutschland, sondern auch durch Österreich, Tschechien und Skandinavien führt, werden sich alle Stafettenreiter im Antlitz der Quadriga am Brandenburger Tor versammeln.
Dann wird der Stafettenstab übergeben, der traditionell wie beim Olympischen Feuer, von einer Weltmeisterschaft zur nächsten gebracht wird – und zwar zu Pferd! Bis zu diesem Zeitpunkt haben Reiterinnen und Reiter mit ihren Pferden insgesamt 3000 km in 118 Etappen absolviert. Nach jeder Etappe erfolgt die Stafettenübergabe an die nächste Reitertruppe.
Die schleswig-holsteinischen Reiterinnen trafen sich gestern im nördlichsten Landgestüt Deutschlands in Redefin und übergaben den Stab an die Mecklenburgischen Reiter/-innen.
Am 4. August 2013 gegen 10:30 Uhr werden alle Stafettenreiter gemeinsam mit weiteren Islandpferdereitern über die Straße des 17. Juni an das Brandenburger Tor reiten. Im Rahmen der Eröffnungsshow der Islandpferde-Weltmeisterschaft „HorsePower“ reiten diese dann in die WM-Arena auf dem Pferdesportpark digibet in Berlin-Karlshorst ein.
Jüngste Teilnehmerin dieses außerordentlichen Rittes ist die 12-jährige Stephanie Zöllner, ältester Teilnehmer der 73-jährige Jörgen Denning.
One World – Five Gaits! Die Islandpferde-Weltmeisterschaft 2013
Schon seit September 2011 laufen die offiziellen Arbeiten für die WM auf dem Gelände des Pferdesportpark Karlshorst. Dort werden bis zur Weltmeisterschaft 2013 eine ganze Reihe dauerhafter und temporärer Bauten entstehen: Neue Wettkampf- und Trainingsbahnen ebenso wie Tribünen, Ausstellungsflächen, Gastronomie-Bereiche und Stallungen. So ist die Metropole Berlin bestens gerüstet, wenn im August Hunderte von Reitern auf ihren edlen Islandpferden dann vor Tausenden von Zuschauern dieses einzigartige Turnier austragen.
Veranstalter:
Islandpferde-Reiter- und Züchterverband IPZV e.V. Deutschland, 31162 Bad Salzdetfurth | Tel.: +49 (0) 5063 276 98 40 | www.ipzv.de | info(at)berlin2013.de| WM-Hotline +49 (0) 30-3641273-2
Fohlenschau des ZV Redefin
Am vergangenen Sonntag fand in Redefin die alljährliche Fohlenschau des Zuchtvereins Redefin statt.
Mit nur 21 gemeldeten Warmblutfohlen spiegelte sich die allgemeine Situation der Pferdezucht deutlich wieder.
Trotzdem präsentierten sich bei den Hengstfohlen 9 ausgesprochen gute Vertreter der Mecklenburgischen Nachzucht.
Allen voran trabte sich ein typvoller Fuchs von D’Olympic aus der Blacky von UB40 in die Herzen der Kommission und des aufmerksamen Publikums. Mit einer Wertung von 3x 9,0 in Typ, Exterieur und Bewegungsqualität setzte er sich mit Abstand an die Spitze seines Starterfeldes. Wir gratulieren dem Züchter Jeacco van Pas, Lüblow und wünschen uns, diesen Strahlemann in zwei Jahren als Hengstanwärter wieder zu sehen.
An zweiter Stelle rangierte ein Fohlen von Destano (Desperados-Brentano) aus einer Mutter von Quaterback mit 26 Punkten. Züchter: Agrar-Lassahn GmbH
Rang 3 ging an ein Fohlen von Damsey – Weltfriede aus dem Züchterstall Jürgen Frahm, Luckwitz. Der großrahmige Rappe konnte besonders mit seinen Grundgangarten punkten.
Bei den Stutfohlen siegte ein Fohlen ebenfalls aus der Zucht von Jeacco van Pas. Das Rappfohlen von Surprice – Johnson überzeugte in Typ und Ausstrahlung die Kommission sogar für eine 10,0. (Exterieur 8,5; Bewegung 9,0)
Den zweiten Rang teilten sich zwei Fohlen. Das eine, von Genesis (Gribaldi – Sir Donnerhall I) aus einer Mutter von Amsterdam, ebenfalls aus der Zucht von Jeacco van Pas. Das andere, von Lyjanero – Ussuri xx, aus der Zucht von Iris Hagen, Grabow (9/8,5/8).
Platz 3 ging an ein Stutfohlen von Sandro Boy – Juventus aus der Zucht von Klaus-Peter Nüße, Scharbow (9/8/8).
Wir gratulieren allen Züchtern und Besitzern und wünschen eine gesunde und erfolgreiche Zuchtsaison 2013.
Redefiner setzen erfolgreiche Serie fort
Pferdeleistungsschauen in Schwanheide und Plaaz
Am vergangenen Wochenende konnten die Redefiner Hengste und Bereiter ihr Publikum einmal mehr von sich überzeugen.
In Schwanheide gingen die Springreiter an den Start. CANTURAT, 5j. Holsteiner Sohn des Canturo aus einer Cassini II – Chamonix-Mutter, siegte in einer Springpferde A** mit einer Wertnote von 8,2. In der darauffolgenden Springpferde L verbesserte er sich sogar und errang eine 8,4.
Der 6jährige Mecklenburger Cellestial-Sohn CE-MATIN siegte in der Springpferde M* mit einer Wertnote von 8,6.
COSITINO, Siegerhengst der Holsteiner Körung 2011 und 4j. Sohn des Cosido, siegte in einer Springpferde A* mit einer Wertnote von 7,3.
Der bereits 7jährige CEROUSI, v. Cero – Ussuri xx, sicherte sich im Hauptspringen am Sonntag, der Springprüfung Kl. M* mit Siegerrunde, den 4. Platz mit einer Wertung von 4 Fehlerpunkten in einer Zeit von 39.99 Sekunden.
COSMO, 9jähriger Wallach von Captain Paul – Grabensee, sicherte sich in der Punktespringprüfung einen 3. Platz mit 44 Punkten in einer Zeit von 41.87 Sekunden.
COSMO steht zum Verkauf.
____________________________________________
Auf dem Kempke Hof in Plaaz war für die Dressurhengste der westfälische Hengst BERTOLINI mit Roland Volkmann erfolgreich am Start. Der typvolle Fünfjährige erreichte in der Einlaufprüfung zur Qualifikation zum Deutschen Bundeschampionat einen 3. Rang mit einer Wertnote von 7,9.
In der eigentlichen Qualifikationsprüfung legte der braune Belissimo M – Show Star-Sohn noch eine ganze Wertnote drauf und setzte sich mit einer tollen 8,9 an die Spitze des Starterfeldes.
Herzlichen Glückwunsch an Reiter und Pferde und nicht zuletzt natürlich an die Züchter unserer Hengste.
Foto: Annett Strohbehn
„3 auf einen Streich“
Hengste fürs Bundeschampionat qualifiziert
Nachdem das sachsen-anhaltinische Landgestütsturnier am ersten Juniwochenende aufgrund widriger Witterungsbedingungen abgesagt werden musste und den Junghengsten damit eine Bundeschampionatsqualifikation entgangen ist, entschieden sich die Redefiner Turnierreiter spontan zu einer Reise in das niedersächsische Bargstedt, um Versäumtes nachzuholen. Eine Entscheidung, die sich voll und ganz gelohnt hat! Alle drei Hengste, die sich in ihrer jeweiligen Disziplin und Altersklasse der Qualifikation gestellt haben, konnten diese mit überaus positivem Ergebnis auch erlangen.
Die begehrten Qualifikationen gingen an die beiden sechsjährigen Springhengste Grenzgänger DSP (v. Goldwing – Lesotho) und Ce-Matin (v. Cellestial – Carpaccio) mit ihren Reitern Julian Sass und Daniel Wascher und an den fünfjährigen Dressurhengst Bertolini (v. Belissimo M – Show Star) mit Roland Volkmann.
Den Züchtern Eicke Krug (Grenzgänger), Arno Goewe (Ce-Matin)und Irmtraud Kremer (Bertolini) und natürlich den Reitern und Trainern unsere herzlichsten Glückwünsche!
Sehr erfreulich und vielversprechend waren auch die Ergebnisse der weiteren beiden Landbeschäler. Der siebenjährige Cerousi (v. Cero – Ussuri xx) meldete sich nach langer Verletzungspause mit einer abwurffreien Runde in einem M**-Springen unter Daniel Wascher zurück und der fünfjährige Canturat (v. Canturo – Cassini II) erreichte mit den Noten 8,3 und 8,0 vorderste Platzierungen in Springpferdeprüfungen der Klasse A und L.
Foto: Annett Strohbehn
Fritz auf Anhieb zum Bundeschampionat des Dt. Dressurpferdes qualifiziert
Beim 63. Pfingstturnier des Reit- und Fahrverein Wedel vom 17. bis 20. Mai 2013 erhielt der vielversprechende Sohn des Farewell III aus einer Mutter von Londonderry – Dream of Glory in einer Qualifikationsprüfung zum Bundeschampionat des deutschen Dressurpferdes mit seiner Reiterin Anna-Sophie Fiebelkorn die Wertnote 8,2.
Als nächstes steht die Qualifikation zur Weltmeisterschaft der jungen Dressurpferde auf dem Programm.
Wir gratulieren ganz herzlich und wünschen weiterhin viel Erfolg!
Die europäische Gestütskultur erhalten!
Eine Reise zur Jahrestagung der ESSA – der Vereinigung der europäischen Staatsgestüte.
Die europäischen Staatsgestüte sind lebendige Kulturgüter. Sie stammen aus einer Zeit, in der das Pferd für den Transport, in der Landwirtschaft und im Militär ein unverzichtbarer Begleiter des Menschen war. Beeindruckende Anlagen mit prächtigen Gebäuden und Parks, aber auch wertvolle Kutschensammlungen und klassische Uniformen zeugen von der historischen Bedeutung der Zuchtstätten. Ganz ihrer Tradition verpflichtet, sind die meisten Gestüte heute moderne Kompetenzzentren rund um das Pferd.
Seit 2009 ist auch das Landgestüt Redefin Mitglied der European State Stud Association – abgekürzt ESSA. 34 Gestüte aus 16 Ländern gehören der Organisation an, darunter die vier deutschen Gestüte Dillenburg, Marbach, Neustadt/ Dosse und Redefin.
Neben den jährlichen Treffen, auf denen Erfahrungen ausgetauscht, gemeinsame Probleme beraten und Strategien für deren Lösung entwickelt werden, gehört die Lobbyarbeit auf nationaler und internationaler Ebene zu den wesentlichen Aufgaben der Organisation. Es gilt, der europäischen Gestütskultur in den EU-Gremien in Brüssel eine Stimme zu geben. Der Fortbestand der Gestüte soll gesichert, gefährdete Rassen, sowie das wertvolle materielle und immaterielle Erbe erhalten werden. Denn nicht nur das Pferd an sich, sondern auch das Wissen um seine Bedürfnisse, seine Ausbildung und seine Zucht ist von besonderer Bedeutung. In den staatlichen Gestüten werden über Jahrhunderte Traditionen gepflegt, Fähigkeiten und Berufe erhalten, die andernorts längst verschwunden sind.
In diesem Jahr folgten die Gestütsleiter der Einladung des Direktors Balazs Berci in das ungarische Staatsgestüt Bábolna.
Seit seiner Gründung im Jahre 1789 dient das weltberühmte Gestüt der Pferdezucht in Ungarn. Der im 19. Jahrhundert hier beheimatete Hengst „Shagya“ ist Urvater der Shagya-Araber, die heute weit über die ungarischen Grenzen hinaus verbreitet sind.
Zu den Sehenswürdigkeiten in Bábolna gehört der zum nationalen Kulturerbe zählende historische Gebäudekomplex mit den Ställen der Hauptbeschäler und Stuten, die wohl schönste Reithalle Ungarns im Innenhof des Gestüts, das Wagenmuseum, sowie das im ehemaligen Offiziers-Casino untergebrachte Pferdemuseum. Ein kurzer Spaziergang führt zum botanischen Garten, in dem neben den Sehenswürdigkeiten der Pflanzenwelt auch einheimische ungarische Haustiere zu finden sind.
Gästen, die für mehrere Tage bleiben und Reiten oder Fahren möchten, steht das Gasthaus Imperial mitten im historischen Gestütshof zur Verfügung.
Liebe Leserinnen und Leser, treten Sie ein in eine Zeitreise in die Vergangenheit, lassen Sie sich von dem Zauber der europäischen Staatsgestüte einfangen – die Tore stehen Ihnen offen!
Weitere Informationen erhalten sie unter www.europeanstatestuds.com und für Bábolna unter www.babolnamenes.hu .
Antje Kerber
Fotos (c) Sven Först